Samstag, 7. Juli 2007

Arequipa

Heute ist bereits mein 7ter Reisetag. Ich habe in den paar Tagen und den Kilometern die ich im Bus verbracht habe schon so viele tolle Eindruecke erhalten. Ich bin ja gespannt wies weitergeht.

Zuerst doch noch von meiner Reise von Nazca nach Arequipa. Wie ich Euch bereits geschrieben habe, habe ich einen Luxusbus fuer diese Nachtreise gewaehlt. Nach dem letzten Blogeintrag habe ich die Zeit bis zur Busabfahrt noch in einem Chinesischen Restaurant totgeschlagen und dort den Match Argentinien gegen Paraguay geschaut. Der Beizer hatte nicht so freude, da ich ja nur ein Menu fuer 3.50 Soles und 2 Tee's getrunken habe. Es war mir egal, denn irgendwo sonst wollte ich auch nicht unbedingt auf den Bus warten.
Als es dann soweit war bin ich zum Busterminal gegangen, wo mich ein bewaffneter Waerter empfing und mir den Weg in den fast schon Hochsicherheitstrackt zeigte. Ich konnte denn auch den Rucksack sofort einchequen und musste dann nur noch 1 Stunde mit all den anderen auf den Bus warten. Cruz del Sur wird aus meiner Sicht fast ausschliesslich nur von Touristen benuetzt den die ca. 8 - 10 USD die man mehr bezahlt, geniesst man dann mit einem recht feudalen Businessklass Sitz und einer Decke und einem Kissen. So bin ich eigentlich recht schnell nach der Abfahrt eingeschlafen und unterwegs in der Nacht nur 2 mal kurz erwacht. Doch diese beiden Male waren recht aufregend. Denn das erste mal sah ich auf meiner Seite nur eine tiefe Schlucht die gerade nach Unten ging.. ich denke es war die Kueste... koennte sein, dass ich im Hintergrund das Meer gesehen habe... und das zweite mal war auch wieder auf so einer Bergstrasse, als wir eine notduerftig geflickte Stelle passierten, bei welcher wohl einmal die ganze Strasse abgerutscht war.
Ich erwachte dann durch das Morgenrot, welches vor unserem Bus das Aufgehen der Sonne ankuendigte. Die Landschaft war wiederum absolut umwerfend. Im Hintergrund all die kargen Berge die sich da ueberall aus dem Boden emporstrecken und dazwischen die Taeler die mit Huetten und gruenen Feldern einen eindruecklichen Kontrast baten. Auch hier waren die Huetten teilweise nur aus Strohwaenden und keinem oder nur einem notduerftigen Dach zusammengflickt.
Was sehr interessant war, sind die vielen Wasserstrassen die ueberall durch die Taeler verlaufen. Es ist wirklich ein ausgekluegeltes System wie die Felder bewaessert werden. Dafuer sind alle Fluesse fast ausgetrocknet, da das Wasser ziemlich sicher schon sehr weit oben abgezweigt wird. Ich weiss auch nicht was wirklich dort angebaut wird. Einige der Felder hatten Mais, das war offensichtlich und andere sahen fast wie Reisfelder aus. Ich habe irgendwo gelesen, dass hier in Peru Reis angebaut wird... gibts ja auch zu jedem essen... , weiss jetzt aber nicht mehr wo.

Am Morgen frueh erreichten wir dann das Terminal von Arequipa, welches alle Busorganisationen wie ein Flugplatz empfaengt. So wurden wir zu unserem Parkplatz gelotst und nach dem Aussteigen, kuemmerten Sich Gepaeckboys um das Gepaeck, das dann in einer Gepaeckabgabestelle wieder mit dem Coupon bezogen werden konnte.
Von dort nahm ich mir ein Taxi und fuhr zu dem Hostel Regis welches mir mehrfach letzte Woche empfohlen wurde. Ich habe dort auch gleich ein Zimmer erhalten, dieses mal ein Einzelzimmer mit Balkon... fuer 18 Soles... ich glaube die hat nicht ganz verstanden, dass ich auch ein Dormitorybed nehmen wuerd. Egal, fuer mich ist's okey.

Arequipa liegt auf 2360 Meter ueber Meer und ist eingebetet von mehreren 6000 und noch einigen 5000. Die ganze Region ist eine alte Vulkanregion und dies kommt ab und zu bei Erdbeben noch zum Vorschein. Scheinbar sind sich die Wissenschaftler nicht sicher, ob der Vulkan tatsaechlich nicht mehr brodelt, oder ob er wieder einmal ausbrechen koennte. Ist hier genau gleich wie in Neapel. Das letzte grosse Erdbeben war 2001... und davor war fuer fast 30 Jahre Ruhe... ... also sollte es auch dieses Jahr ruhig bleiben :-).

Nachdem ich dann gestern noch ein wenig nachgeschlafen hatte, bin ich dann ein wenig durch die Stadt geschlendert, habe noch was gegessen und war dann nach dem Mittag wieder im Zimmer und musste gleich noch mal fuer 3 Stunden schlafen. Ich habs richtig gebraucht.
Am Abend bin ich dann in einem Restaurant gleich gegenueber der Strasse zum Essen eingekehrt und habe was kleines gegessen und bin recht frueh ins Bett gegangen.

Heute dann habe ich mal abgeklaert wie das mit der Waesche funktioniert. Hier geht das so, dass man in den Hostels seine Waesche abgibt und dann anhand des Kilopreises etwas bezahlt und einem die Waesche gemacht wird. Na ja, bei diesen Preisen sage ich ja auch nicht nein... . Dann fragte ich den Typen im Hostel, wo ich eine Trekkingtour organisieren koennte... nach einem schwall von Worten erklaerte er mir, dass er nur Werbung aufhaengt und keine Touren organisiert... .. dann werde ich mal heute Nachmittag an dieses Thema haengen. Nach einem Morgensandwich und einem guten Drink bin ich dann eines der aeltesten Kloster in Peru anschauen gegangen. Ist wieder mal typisch, dass die Nonnen und der Bischoff alles hatten und das Volk um die hohen Mauern (wie eine Festung) hungerten. Noch heute nach mehr als 450 Jahren leben noch Nonnen in dem Kloster. Geandert hat sich wohl nicht viel, ausser, dass dieses nun den Touristen zugaenglich gemacht wurde.
Was das Trekking angeht, da habe ich es ja nicht eilig. So werde ich auch heute auf das Dach des Hostels steigen, welches einen wunderschoenen Aussichtsturm hat und dort ein wenig in der Sonne lesen und Faulenzen. Vielleicht bin ich ja schon morgen auf einer Tour, und ansonsten, gibts da noch so einiges zu sehen und zu Sonnbaden :-)).

So, das wars fuer den Moment. Ich wuensche Euch allen ein schoenes Wochenende. So wies auf dem Espace.ch aussieht habt ihr ja wieder mal Glueck mit dem Wetter.

Gruesse
Euer Stefan Rentsch