Sonntag, 29. Juli 2007

Death Road - Die gefährlichste Strasse der Welt

Hallo zäme
Ich bin wieder in der Schweiz. Nun zuerst die Geschichte mit der Death Road. Diese wurde ja so genannt nachdem immer wieder tödliche Unfälle auf dieser Strasse passierten. Heute gibt es eine neue Passstrasse, welche zweispurig und geteert ist. Doch wir sind, so kulturfreundlich wie wir es sind, auf der alten, holprigen Kieselsteinstrasse nach unten gefahren. In den vergangenden 5 Jahren sind 9 Touris tödlich auf dieser Strasse verunglückt. Der Letzte starb vor ca. 3 Monaten.
Der Tag begann für uns um 07.00 am Morgen, als wir abgeholt wurden und mit dem Bus auf die andere Talseite von La Paz fuhren. Dort gabs zuerst in einer Pizzeria das Morgenessen und nachdem die Gruppe von ca. 14 Personen komplett war, fuhren wir mit zwei kleinen Bussen zum Ausgangspunkt der Strecke. Auf dem Pass in 4700 Meter über Meer wurden wir mit Bike, Regenschutzkleidung, Handschuhen und Velohelm ausgerüstet. Der Helm sass mir überhauptnicht gut und schüttelte den ganzen Tag wie ein Pfannendeckel auf meiner Birne herum. Der hätte sicherlich nicht viel gebracht...
Oben auf dem Pass beobachtete ich die Bus- und Lastwagenchauffeure, die alle eine art Zermonie mit dem Bus und sich machten, indem Sie wasser auf Cocablätter verteilten und mit diesen die Strasse putzten. Dies wird gemacht, damit die Strasse nichts böses Ihnen und ihren Fahrzeugen anhaben kann und Sie sicher hinunter ins Tal bringt.
Ich tat meine Zermonie mit einer ersten Runde auf dem Bike und schon bald gings zuerst etwa 40 Minuten lang auf geteerten Strassen den Berg hinunter. Nun, auch hier muss man sehr vorsichtig sein, denn immer wieder stellt ein Lastwagenfahrer sein gefährt einfach in der Mitte der Fahrbahn ab und macht eine kleine Pause oder wechselt irgend ein Rad. ... dazu werden niemals die Aussfahrplätze benützt.... die sind für die Touris.
Nach der ersten Abfahrt mussten wir auf ca. 7km wieder ein wenig Bergauf fahren... und da wir ja in einer grossen Höhe waren, schnauften wir wie alte Kamele beim in die Pedale tretten. Auf dem höchsten Punkt des Aufwärtsweges gabs eine kleine Erfrischung und die Möglichkeit die ersten Schichten von Kleider auszuziehen.
Bald kam dann die Abzweigung zur alten Strasse... irgendwie recht gefürchtig wenn man nun bei der grandiosen Aussicht, die Strasse entlang der Klippen sehen kann. Nicht lange überlegen... ab gehts. Zuerst ein wenig langsam und sicher, damit wir uns an das Bike gewöhnen können.... dann ein wenig schneller. Uns wurde erklärt, dass die Strasse in den 30er Jahren von Sträflingen gebaut wurde und dann einige Jahre später politische Häftlinge an gewissen Orten über die Klippen gestossen wurden. Heute nun fuhr ich die Strecke hinunter.
Die Aussicht war einfach grandios... der Bolivianische Dschungel in Griffweite und ein wenig weiter oben die ewigen Gletscher. So folgten wir dem Weg, so sicher wies nur möglich war nach unten und stoppten dann ein weiteres Male bei einem kleinen Schrein. Dies war der Schrein für eine Israelin die im Jahr 2000 über die Klippe viel und nicht einmal 150 Meter entfernt war das nächste Kreuz für einen Israeli der vor ein paar Monaten über die Klippe fiel. Gesamthaft sind in den letzten 5 Jahren 9 Touristen auf dieser Strecke gestorben.

So fuhren wir nach unten und nach etwa 1 Stunde wurde die Strasse breiter und wir passierten somit die gefährlichste Stelle ohne Probleme. Gegen Abend sind wir dann im Tal auf ca, 1300 Meter über Meer angekomme. Dort unten wurden die Bikes wieder auf die Busse geklemmt und wir konnten den Weg hinauf zu unserem Relaxort mitfahren. Dort gabs dann ein grosses Buffet und eine heisse Dusche. Der Pool blieb, obwohl traumhaft, dieses mal unbenützt, da die Aufenthaltszeit einfach zu kurz war.

Spät am Abend kehrten wir wieder zurück. Es war eine wirklich wunderschöner und langer Tag.